Ein Bürgerbegehren mit einer überwältigenden Unterstützung aus der Bevölkerung hat einen Bürgerentscheid zu dem kontroversen Thema über den Standort des gemeinsamen Feuerwehr-hauses erwirkt. In der Zwischenzeit wurden die unterschiedlichen Standpunkte in verschiedenen Medien dargelegt und diskutiert. Auch wurde eine ausführliche Bürgerinformationsbroschüre im Amtsblatt veröffentlicht, so dass sich jeder seine eigene Meinung bilden kann.
Die Waldbronner Bürgerinnen und Bürger werden nun am 26.09.2021 entscheiden, ob das neue Feuerwehrhaus auf Teilen des Geländes des Freibades gebaut werden soll oder nicht. Damit tragen Wählerinnen und Wähler eine große Verantwortung für die Gemeinde Waldbronn – auch über die Konsequenzen ihrer Entscheidung.
In dem von der Verwaltung vorgestellten Lageplan mit den Umbaumaßnahmen kann man gut erkennen, welche Auswirkungen der Bau des neuen Feuerwehrhauses für das Freibad hat. Durch den Neubau des Feuerwehrgebäudes und der Verlegung diverser Funktionen entfallen ca. 6.500 qm des Freibadgeländes. Die Liegefläche reduziert sich um etwa ein Drittel der gegenwärtigen Größe. Nach dem Bau des Feuerwehrhauses beträgt die Gesamtfläche nur noch ca. 12.000 qm und liegt deutlich unter der Empfehlung der Richtlinie für den Bäderbau. Diese empfiehlt für Bäder mit unserer Größe eine Gesamtfläche von 15.000 bis 24.000 qm.
Auf Grundlage der aktuellen Grundstücksfläche wären 74 baurechtlich erforderliche Stellplätze für das Freibad auf dem Grundstück oder in max. 300 m Entfernung nachzuweisen. Die Stellplätze des
Eistreffs oder der Festhalle sind diesen Einrichtungen baurechtlich zugeordnet und können nicht berücksichtigt werden. Außer einem von den Freien Wählern vorgeschlagenen Parkhaus, das weitere hohe Kosten verursachen würde, gibt es derzeit dafür keine Lösung.
Abbildung: Lageplan mit ungefährem Flächenbedarf durch die Umbaumaßnahmen
Es wird immer wieder angeführt, dass die Freibadlösung besser wäre, um die Fertigstellung des Feuerwehrhauses bis zum 31.12.2025 sicher zu stellen. Wir dagegen sagen, dass vorrangig eine sinnvolle und weitsichtige Lösung angestrebt werden sollte.
Im Übrigen glauben wir, dass der Zeitplan wohl eher durch den Willen für eine übergreifende und zielgeführte Zusammenarbeit im Gemeinderat bestimmt wird.
Daran werden wir uns messen lassen müssen. Wir vertrauen auf die Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger und werden das Ergebnis respektieren.
Wir meinen, es gibt bessere Standorte für den Bau des neuen Feuerwehrhauses als das Freibad Waldbronn, z.B. auf der Fleckenhöhe oder auf den Langenäcker
Text: Hubert Kuderer, Ruth Csernalabics, Achim Waible