Traditionell findet am letzten Gemeinderatstermin vor der Sommerpause die Waldbegehung statt. Zusammen mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern macht sich der Gemeinderat auf den Weg durch Teile des 350 ha großen Waldbronner Waldes. Der Amtsleiter des Forstamtes im Landkreis Karlsruhe, Herrn Martin Moosmayer und unser Revierförster Josef Mayer, führten die Gruppe anschaulich zu ausgewählten Themen und erläuterten die Hintergründe.
Im Mittelpunkt der Erläuterungen standen die Pflege und Entwicklung der Jungbestände eines Eichenstangenholzes auf einer 7 ha großen Lotharsturmfläche. Eindrucksvoll konnte gezeigt werden, wie sich der Wald seit 22 Jahren entwickelt hat durch gezieltes Nachpflanzen, selektiver Bestandspflege und Durchforstung sowie mit fachmännischer Ästung von ausgewählten Jungbäumen.
Bei der Durchforstung geht es hauptsächlich darum, den Bestand der heranwachsenden Bäume auszudünnen. Damit verschafft man den ausgesuchten Exemplaren bzw. Arten Luft und Raum und begünstigt deren Entwicklung. Hierbei kommt es um den richtigen Zeitpunkt an, wenn sich die Stämme und die Kronen entsprechend ausgebildet haben. Bei der Auswahl achtet man darauf, dass resiliente Arten bevorzugt werden, die sich dem rasant ändernden Klimawandel besser anpassen können. Hierzu zählen Eichen und Douglasien, aber auch eine gute Mischung aus Laub- und Nadelgehölzen ist vorteilhaft.
Ein Vergleich mit Beständen ohne diese durchgeführten Maßnahmen zeigt deutliche Unterschiede in der Entwicklung und in der Qualität. Daraus können wir ableiten, dass die Betreuung und die Bewirtschaftung unseres Waldes in guten Händen liegen. Dafür vielen Dank.
Ein weiteres Thema war die große Nachfrage nach Brennholz aufgrund der Engpässe bei der Versorgung mit Gas und Öl. Diese Situation hat zu einem enormen Anstieg der Priese aller Energieträger geführt. Davon ist auch die Nachfrage nach Brennholz und die Auswirkung auf den Brennholzpreis betroffen. Die Frage ist, wie gehen wir als Gemeindewaldbesitzer damit um? Aus unserer Sicht spielen hier im Wesentlichen vier Aspekte eine Rolle:
- Welche Preisanpassung wollen wir zulassen?
Es war sinnvoll, eine maßvolle Preiserhöhung für Polterholz in Höhe von ca. 80 €/fm (je nach Qualität) mit den Nachbargemeinden abzustimmen, damit der Markt nicht aus dem Ruder läuft.
- Welcher Kreis an Kunden soll bedient werden?
Bevorzugt sollen Waldbronner Bürger, insbesondere bisherige Käufer berücksichtigt werden.
- Welche Höchstabgabemengen legen wir fest?
Für Polterholz wird eine Höchstgrenze von 6 Festmeter pro Kunde festgelegt.
- Wird die Einschlagmenge deutlich erhöht?
Der Einschlag bleibt im Wesentlichen bei dem festgelegten Hiebsatz. Zu bedenken ist auch, dass das Brennholz erst nach empfohlener Trockenzeit zu verwenden ist.
Der Gemeinderat hat über diesen Sachverhalt einstimmig beschlossen. Ähnlicher gilt auch für die Vergabe von Schlagraum.
Mit der Waldbegehung verabschiedet sich der Gemeinderat in die Sommerpause. Die Fraktion der Aktiven Bürger wünschen den Einwohnern schöne und eindrucksvolle Ferien. Kommen Sie wohlbehalten und gut erholt wieder aus dem Urlaub zurück.
Ihre Fraktion der Aktiven Bürger Waldbronn