Einmal im Jahr stellt die Verwaltung dem Gemeinderat den Geschäftsverlauf der kommunalen Beteiligungen vor. Neben den kleineren Beteiligungen wie an dem Verein zur Förderung des regionalen Tourismus Albtal plus e.V. oder gemeinnützige Baugenossenschaft Busenbach e.G. geht es insbesondere um die Kurverwaltungsgesellschaft mbH Waldbronn. Diese betreibt als Tochter der Gemeinde auf eigene Rechnung die Albtherme und erledigt im Auftrag der Gemeinde Waldbronn die Geschäftsbesorgungen für einige kommunale Einrichtungen.
In der Aufstellung der Ergebnisse für gewöhnliche Geschäftstätigkeit wird deutlich, welche finanziellen Hilfen durch die Gemeinde zu leisten sind. Die Gemeinde gleicht die Verluste der Kurverwaltung mit einem jährlichen Zuschuss in Höhe von ca. 377.000 € aus. Hinzu kommen noch die Verluste der Albtherme für 2018 in Höhe von ca. 163.000 €, die allerdings nicht ausgeglichen werden, aber das Vermögen der eigenständig arbeitenden Albtherme belasten. Das Defizit in dieser Höhe erscheint in diesem Jahr außergewöhnlich hoch, ist aber zum größten Teil den Einschränkungen des Betriebs während der Bau- und Nachbesserungsphase des Saunagartens geschuldet.
In den vergangenen Jahren waren die Ergebnisse der Albtherme durchaus besser und im Jahre 2016 war es sogar 6-stellig im Plus. Ein Blick auf die vorläufigen Zahlen von 2019 bestätigt die Erwartungen, allerdings erfordert ein nachhaltiger Erfolg entsprechende Anstrengungen und eine stetige Anpassung des Marketingkonzeptes.
Von dem Verlustausgleich in Höhe von 377.000 €, den die Gemeinde für die Geschäftsbesorgungen im Rechnungsjahr 2018 an die Kurverwaltungsgesellschaft mbH bezahlte, entfallen auf den Betrieb des Freibades rund 209.000 €, auf das Kurhaus ca. 100.000 €, auf die Kurgastbetreuung ca. 60.000 €, auf den Eistreff etwa 44.500 € und auf das Gesellschaftshaus nochmals 26.000 €. Beim Eistreffs ist zu erwähnen, dass in den Ausgaben Mietkosten in Höhe von 50.000 € an die Gemeinde fließen, so dass netto die Haushaltsstelle des Gemeindehaushalts mit ca. 5.500 € zahlungswirksam entlastet wird. Außerdem trägt der Eistreff mit ca. 38.000 € einen erklecklichen Anteil der Verwaltungskosten der Kurverwaltung in Form einer Umlage.
Um allerdings alle zahlungswirksamen Kosten des Eistreffs dazustellen, müssen natürlich auch noch die Kosten, die der Gemeinde als Eigentümer und Vermieter des Eistreffs entstehen, hinzugezogen werden. Im Rechnungsergebnis des Gemeindehaushalts sind hierzu zahlungswirksame Einnahmen in Höhe von 74.372 € und zahlungswirksame Ausgaben in Höhe von 141.523 € ausgewiesen. Damit belastete der Eistreff den Gemeindehaushalt mit realen Kosten in Höhe von 67.151 € für das abgeschlossene Haushaltsjahr 2018.
Wenn wir über die Zukunft unserer kommunalen Einrichtung(en) entscheiden, müssen ebenfalls die Folgen daraus und deren Kosten (Abbruch, Ersatz für Freibadkiosk, Risiken, Personal, Verwaltungsumlage der Kurverwaltung, etc.) dargestellt werden und einem möglichen Verkaufserlös gegenübergestellt werden. Hier verlangen wir eine sorgfältige Aufstellung der Sachverhalte für die denkbaren Szenarien.
So verstehen wir Verantwortung, die wir unseren Bürgern und den Steuerzahlern gegenüber schuldig sind.