Die Gemeinderatssitzung vom 26.10.22 gestaltete sich wie eine emotionale Berg- und Talfahrt.
– Eine Toilette für alle
– Fahrradabstellplatz inklusiv Ladestation für E-Bikes sowie Duschmöglichkeit für die Mitarbeiter des Rathauses steigern sowohl die Attraktivität unseres Rathausmarktes als auch die der Gemeinde Waldbronn als Arbeitgeber. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ein sehr wichtiger Aspekt.
– Ein grüner Staudamm quer durch das Albtal auf unserer Gemarkung schützt Ettlingen und Karlsruhe vor einem Jahrhunderthochwasser und wird auch von diesen beiden Städten finanziert. Das Bauwerk hat durch eine entsprechende Gestaltung der Rad- und Fahrradwege das Potential, zu einem touristischen Anziehungspunkt für das Albtal und unser Waldbronn zu werden.
– Die Genehmigung des Bebauungsplans für das Gebiet rund um die Busenbacher Kirche war ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt. Sie schafft Rechtssicherheit für die Bauwilligen und gibt eine einheitliche Gestaltung für neu entstehende Baukörper vor. Konsequenterweise muss jetzt umgehend die dringend anstehende Neugestaltung des Kirchplatzes folgen. Er ist das Zentrum des Ortsteils Busenbach. Hier sollen „geordnete“ Parkmöglichkeiten geschaffen werden, aber auch ein Ort mit einer gewissen Aufenthaltsqualität, ein „Wohlfühlort“ eben. Hierbei ist es wichtig, die Bedürfnisse der Anwohner mit aufzunehmen. Aus diesem Grund war eine Begehung mit den Anwohnern genau der richtige Weg, um gemeinsam das weitere Vorgehen zu besprechen.
Interessante Diskussionen um zukunftsgerichtete Investitionen bestimmten also den ersten Teil der Gemeinderatssitzung.
Und dann folgte unter TOP 12
– „Einbringung des Haushaltsentwurfes 2023“ die emotionale Talfahrt. Die weltweiten Krisen wurden auf unser Waldbronn heruntergebrochen. Prognostizierte Mindereinnahmen und Mehrausgaben bestimmten das Geschehen. Der Gemeinderat wurde zur Ausgabendisziplin und zur Sicherstellung der Pflichtausgaben angehalten.
Natürlich sind die weltweiten Krisen auch bei uns in Waldbronn spürbar und finanzielle Aspekte müssen berücksichtigt werden. Angst ist jedoch in solchen Entscheidungssituation ein schlechter Ratgeber. Die Herausforderungen unserer Zeit müssen bewältigt werden, hierbei sollten jedoch kreative und zukunftsgerichtete Überlegungen im Vordergrund stehen. Die heute als freiwillige Aufgaben im kulturellen, sozialen und ökologischen Bereich definierten Ausgaben können morgen die Investitionen sein, von denen unsere Kinder zehren. In diesem Sinne freuen wir uns auf konstruktive Haushaltsberatungen in den nächsten Wochen.
Text: Dr. Michael Kiefer