Im Rahmen einer Festrede anlässlich des 50-jährigen Bestehens unserer Gemeinde wurde Busenbach, Etzenrot und Reichenbach als Geschwister bezeichnet, die gemeinsam Waldbronn bilden. Ein sehr anschauliches Bild – zeigt es doch wie uns Miteinander getragen wird durch die Aktivitäten in den einzelnen Ortsteilen. Durch Vereine, Institution und auch einzelnen Personen, die für ihren Ortsteil und letztendlich für Waldbronn leben und sich einbringen – ein über Jahrzehnte entstandenes Kulturgut, dass unserem Ort seine Identität gibt. Ob neue Übungsräume für die Etzenroter Vereine als Ersatz für das Gesellschaftshaus, die Gestaltung des Kirchplatzes in Busenbach oder auch ein Minikreisel im Ortszentrum von Reichenbach. Es sind Entscheidungen des Gemeinderates, die diese Ortsteile und damit auch das Bild und das Leben in diesen Ortsteilen mitgestalten. Wie auch die Gestaltungen des Familienlebens sind die einzelnen Entscheidungen hier nicht immer leicht.
Gleichzeitig wächst Waldbronn zunehmend und entwickelt sich zu einer kleinen Stadt. Bedingt durch dieses Wachstum entstehen Vorteile. Zentrale Einrichtungen werden geschaffen. Synergieeffekte entstehen. Kosteneinsparungen und Einnahmensteigerungen auch mit Hilfe von Beratungsunternehmen sind professionalisiert worden. Es sind positive Entwicklungen, die uns helfen unsere Gemeinde in finanzieller Hinsicht zukunftsgerichtet aufzustellen. Es entsteht jedoch auch die Gefahr, dass Waldbronn seine Identität verliert und nur die Pflichtaufgaben einer Gemeinde bedarfsgerecht erfüllt werden.
Es ist ein schmaler Grat und die richtigen Entscheidungen sind nicht immer leicht. Dem Dialog mit allen Beteiligten kommt hier ein sehr hoher Stellenwert zu. Schaffen wir es unsere gewachsenen kulturellen Errungenschaften mit den professionellen Strukturen eines städtischen Umfelds zu kombinieren so ist die Wohlfühlgemeinde Nummer 1 im Albtal gesichert.
Text: Dr. Michael Kiefer, Gemeinderat